Verantwortliche / Anbieter
Kommunikation und Konfliktmanagement
Barbara Schlüter
Bussardstr.17
53639 Königswinter
Tel.: 02244 5171
E-Mail: schlueterbarbara@gmx.de
www.barbara-schlueter.de
Zielsetzung
Bei dem Trainingsprogramm SPIELEND STREITEN LERNEN® geht es darum, spielerisch zu lernen, mit Streit umzugehen. Grundlage für Streit sind in der Regel Konflikte. Hilfreich beim Umgang mit Konflikten sind: Ich-Stärke, Wahrnehmung der eigenen Gefühle, eine bewusste Kommunikation, Konfliktauslöser zu kennen und gewaltfrei handeln zu können – dies sind die Bausteine des Programms.
Zielgruppe
Kinder im Grundschulalter.
Inhalte und Methodik
Der Name SPIELEND STREITEN LERNEN® ist Programm; d.h. die Kinder lernen durch spielerisches Tun und durch Erfahrungen, die in kurzen Sequenzen reflektiert werden. Die Bausteine: Ich-Stärke, Gefühle, Kommunikation, Konflikte/Streitverhalten bauen aufeinander auf; alles, was die Kinder in den ersten drei Bausteinen erfahren und gelernt haben, können Sie im letzten Baustein Streitverhalten anwenden – größtenteils in Form von Rollenspielen. Für die Trainer*innen steht ein Manual zur Verfügung in dem die Einheiten aufgeführt sind; es enthält 25 Einheiten aus denen je nach Bedarf und Situation ausgewählt werden kann.
Rahmenbedingungen
In der Regel werden 10-15 Einheiten durchgeführt, entweder ein- oder zweimal wöchentlich. Für die Durchführung ist die Turnhalle vorteilhaft oder ein großer Raum mit Psychomotorik-Material.
beschrieben Erzieher*innen, Lehrer*innen oder pädagogische Fachkräfte können mit dem Manual selbstständig arbeiten, da die einzelnen Einheiten detailliert sind. Das Programm bietet sich im Rahmen des Faches „Soziales Lernen“ oder als Projekt oder auch als Ferienangebot an. Gruppenzusammenhalt und Integration werden dadurch gefördert.
Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen
Das Programm SPIELEND STREITEN LERNEN® ist ein Sozialtrainingsprogramm, das u.a. der Stressregulation dient. Speziell der Baustein Ich-Stärke hilft das Selbstbewusstsein zu stärken, selbstbewusste Kinder werden z.B. seltener zu Mobbing-Opfern und treten oft als Streitschlichter auf.
Die Schulungsteilnehmer*innen sollten nach Möglichkeit eine pädagogische Grundqualifizierung haben, dies ist aber keine Voraussetzung. Wichtiger ist, dass sie Erfahrung in der Gruppenarbeit mit Kindern haben .
Es gibt ein Manual (Kosten 10.-€), in dem die Einheiten für die Gruppenstunden dargestellt sind. Bestellung unter: info@barbara-schlueter.de
Auf www.barbara-schlueter.de sind Filme zum Programm eingestellt.
Evaluation
SPIELEND STREITEN LERNEN® wurde im Jahr 2010 von schmidt-evaluation, Köln evaluiert.
Fazit der Evaluation: SPIELEND STREITEN LERNEN® ist ein konzeptionell und methodisch ausgereiftes Programm. Nachhaltige Ergebnisse werden insbesondere dann erzielt, wenn in den Einrichtungen, in denen das Programm durchgeführt wird, förderliche Bedingungen gegeben sind. Auf Grundlage der Evaluationsergebnisse können folgende Anregungen zur konzeptionellen Weiterentwicklung formuliert werden
Es sollten noch mehr Bewegungsspiele bei der Umsetzung im Nachmittagsbereich von Ganztagesschulen aufgenommen werden, da Kinder hier einen verstärkten Bewegungsdrang haben.
Der Durchführungszyklus für jüngere Kinder (im Kitabereich) sollte auf zweimal pro Woche verkürzt werden. Für jüngere Kinder ist ein einwöchiger Zyklus zu lang und es entstehen Erinnerungslücken.
„Wuttricks“ und die „Giraffensprache“ werden von Kindern besonders gut erinnert und im Alltag angewendet. Es sollten mehr Übungen mit prägnanten Bezeichnungen entwickelt werden, die ohne Anpassungsleistung der Kinder im Alltag eingesetzt werden können.
Für die Eltern sollte ein leicht verständliches Handout entwickelt werden, welches auch für Personen mit geringem Bildungsniveau und schlechten Deutschkenntnissen verständlich ist. Es sollte zu Beginn der Projektdurchführung verteilt werden, so dass die Eltern genauer und differenzierter auf das Verhalten ihrer Kinder achten können.
Eine Programmeinheit sollte gemeinsam mit Kindern und Eltern erfolgen. Dabei sollten Übungen gezeigt werden, die bei Konflikten zu Hause eingesetzt werden können. In einer zusätzlichen Veranstaltung für Eltern am Ende der Projektlaufzeit könnten sie bilanzierend über die erreichten Fortschritte ihrer Kinder informiert und für Verhaltensänderungen ihrer Kinder sensibilisiert werden, um diese zu bestärken.
Die Finanzierung des Programms sollte anschließende Beratungen für Eltern und pädagogischen Fachkräfte beinhalten. Die Zielgruppen sind durch das Programm sensibilisiert, die Handlungsbereitschaft hoch und die Niedrigschwelligkeit der Beratung gewährleistet. Weiterführende Informationen unter Zentrale-Evaluationsergebnisse-2010.pdf (Zugriff: 06.08.2024)
Erfahrungsberichte, Verbreitung
Der Entwicklungsstart fand vor ca. 15 Jahren statt. Das Programm wurde methodisch stetig verbessert; der in sich logische strukturelle Aufbau blieb gleich und hat sich nach wie vor bewährt. Im Praxistest stellte sich heraus, dass SPIELEND STREITEN LERNEN® erfolgreich sowohl in der Kita mit Vorschulkindern als auch in der Grundschule bis zur dritten Klasse durchgeführt werden kann.
Insgesamt wurde das Programm an ca.20 Grundschulen in Bonn und 5 Schulen im Rhein-Sieg-Kreis und Köln angeboten, z.T. auch im Nachmittagsbereich (OGS). An mehreren Schulen wurde und wird es seit Jahren durchgeführt. Einige Schulen wiederholen das Programm auch in bestimmten Abständen als Projekt.
In ca. 30 Kitas fand und findet das Programm statt und gehört zu den „normalen“ Angeboten, bspw. in der städtischen Kindertageseinrichtung Büchelgarten in Bonn.
Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise
SPIELEND STREITEN LERNEN® wurde in der Entwicklung vom Land NRW gefördert und anschließend jahrelang vom JA der Stadt Bonn unterstützt; auch die Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse Bonn stellte dem JA für gewaltpräventive Maßnahmen einen Etat („Vernetzte Gewaltprävention Holzlar“) zur Verfügung, angelegt auf mindestens drei Jahre; dadurch konnte SPIELEND STREITEN LERNEN® in mehreren Kitas, Schulen und einem Jugendzentrum gleichzeitig angewandt werden.
Weitere Förderer waren Stiftung „Bündnis für Kinder – gegen Gewalt“, Lions-Club, Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung.
Die Kosten hingen von der Dauer der Durchführung und der Anzahl der Trainer*innen ab. Im Kindergarten haben sich 60 Minuten-Einheiten zweimal wöchentlich, in der Schule 90 Minuten-Einheiten einmal pro Woche bewährt. Empfohlen werden mindestens 8 Einheiten, in der Regel 10 bis 15 Einheiten in einem Schulhalbjahr. Da das Programm systemisch angelegt ist, fand vor der Arbeit mit den Kindern eine Fortbildung des Teams/Kollegiums statt (ganztägig) und mindestens eine Infoveranstaltung für die Eltern, meistens noch während der Durchführung ein thematischer Elternabend.
Je nach Verabredung der jeweiligen Beratungsbausteine stellen sich die Kosten dar. Beispiel für eine Kostendarstellung: 1 ganztägige Fortbildung des Teams, 1 Elterninfoabend und 10 Manuale für die Einrichtung kosten 1.180,-€ plus Fahrtkosten. (Stand 19.03.2021) Die Programmanbieterin unterstützt bei der Suche nach finanziellen Unterstützern.
Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen
Das Angebot SPIELEND STREITEN LERNEN ® unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 2, 4 bis 6.
QB 2: Lehren und Lernen
QM 2.1: Kompetenzorientierung (Sprachbildung)
QM 2.2: Unterrichtsführung (Störungsprävention, Lernklima)
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QM 4.3: Berufliche Kompentenzen (Fort- und Weiterbildung)
QB 5: Bildungsangebote und Anforderungen
QM 5.2: Schuleigenes Curriculum (Unterrichtsergänzende Angebote)
QB 6: Kooperation und Beteiligung
QM 6.1: Kooperation im Kollegium (Absprachen und Vereinbarungen)
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)
Erläuterungen:
- Ziel des Angebotes ist die Prävention von aggressiven Verhaltensweisen und die Förderung von sozial-emotionaler Kompetenzen. Die Förderung sozialer Kompetenzen schafft ein positives Lernklima und fördert Sprachbildung durch angewandtes verbales Konfliktmanagement.
- Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
- Lehrerfortbildungen sind vorgesehen. Das Programm fördert prosoziales Verhalten der SchülerInnen und entlastet damit die Lehrkräfte. (Lehrergesundheit)
- Es besteht die Möglichkeit, es als – Bildungsangebot- in das schuleigene Curriculum zu integrieren und die Themenfelder sozial-emotionaler Kompetenzen und prosoziales Verhalten als gesundheitsfördernde Entwicklungschance zu nutzen.
Literatur / Quellen / Praxismaterialien
- Barbara Schlüter (Hrsg.) Manual SPIELEND STREITEN LERNEN®,
- Monika Rosenbaum, Barbara Schlüter, Kindern den Frieden erklären, Münster 2005,
- www.barbara-schlueter.de (Zugriff: 06.08.2024).