Tabakpräventive Intervention für Eltern der Klassen 6 – 8
*Dieses Programm entspricht den Qualitätskriterien der „Grüne Liste Prävention“
Verantwortliche / Anbieter
Niedersächsische Fachkräfte für Suchtprävention
Infos und Kontakt über:
Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
Grupenstraße 4
30159 Hannover
Tel.: 0511 626266-0; Fax: -22
E-Mail: info@nls-online.de; www.nls-online.de
Ansprechpersonen:
Ricarda Henze, Referentin für Suchtprävention
Zielsetzung
Es handelt sich um eine tabakpräventive Intervention, die sich zur Reduzierung bzw. Abstinenz des Tabakkonsums Jugendlicher gezielt an die Eltern richtet (indirekte Verhältnisprävention).
Das Ziel ist die Vermittlung von klaren Verhaltensregeln zum Umgang mit dem Thema Rauchen gegenüber den eigenen Kindern.
Zielgruppe
Eltern der Jahrgänge 6-8 aller Schulformen.
Inhalte und Methodik
Die Intervention beruht auf der Annahme, für die es schon einige wissenschaftliche Belege gibt, dass die normative Ablehnung des Rauchens durch die Eltern einen wichtigen Einfluss auf das Nichtrauchen der eigenen Kinder hat und dieser Sachverhalt gerade bei rauchenden Eltern nicht hinreichend bekannt ist. Deshalb sollen die Eltern – unabhängig von ihrem eigenen Tabakkonsum – durch die Intervention zu einer „Anti-Raucher-Erziehung“ gegenüber ihren Kindern motiviert werden. Eltern werden im Rahmen eines 30-minütigen Inputs darüber informiert, dass eine elterliche klar ablehnende Haltung eine präventive Wirksamkeit auf das Rauchverhalten ihrer Kinder hat. Dies gilt auch für rauchende Eltern, wenn sie ihr eigenes Rauchverhalten kritisch reflektieren und bedauern, dass sie rauchen. Darüber hinaus wird ein Flyer verteilt, der verschiedene alltagstaugliche Tipps für rauchende und nichtrauchende Eltern bereithält.
Durch die Kürze der Intervention eignet sie sich gut im Vorfeld eines allgemeinen Elternabends. Da es sich um eine Information anhand einer Präsentation handelt, sind auch größere Gruppen kein Problem.
Rahmenbedingungen
Niedersächsische Fachkräfte für Suchtprävention sind als Referent/innen anzufragen. Adressen finden Sie hier:
https://www.nls-online.de/portfolio/suchtpraevention-angebote-fuer-eltern/ (Zugriff: 01.08.2024)
Fachkräfte für Suchtprävention sind i.d.R. Sozialpädagog*innen und für die Tätigkeit entsprechend geschult. Es wird ein Raum für eine PowerPoint-Präsentation benötigt. Die Größe und Bestuhlung sind der Teilnehmer*innen-Zahl angepasst. Das Angebot kann auch für die gesamte Elternschaft eines Jahrgangs bzw. jahrgangsübergreifend angeboten werden. Einzelheiten sind mit den jeweiligen Referent*innen abzuklären.
Das Angebot kann in Präsenz , als Videokonferenz sowie als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt werden. Bei digitalen Veranstaltungen muss die Schule die technische Umsetzung organisieren können. Welche technischen Voraussetzungen notwendig sind, hängt von der durchführenden Fachkraft für Suchtprävention ab und sollte vorab besprochen werden.
Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen
Eine Multiplikator*innen-Schulung ist hierfür nicht vorgesehen.
Evaluation
Die Intervention wurde erfolgreich evaluiert und die Wirkung wurde nachgewiesen.
Näheres unter Raschke, P., Kalke, J., Hiller, P. (2009): Abschlussbericht für das Forschungsprojekt: „Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder“. ZIS – Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung, Hamburg.
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Publikationen/Drogen_Sucht/Forschungsberichte/Abschlussbericht_Elternintervention_Abgabeversion_041109.pdf (Zugriff: 01.01.2018) A.a.O.S. 8: „Fazit, Empfehlung für die Praxis
Die festgestellten Effekte zeigen, dass die Elternintervention insgesamt eine gerechtfertigte, zieladäquate und erfolgreiche tabakpräventive Maßnahme ist. Der Einsatz dieser tabakpräventiven Maßnahme für Eltern kann aus wissenschaftlicher Sicht uneingeschränkt empfohlen werden. Das gilt für die 6. bis 8. Klassenstufe und alle Schultypen.
Da die Elternintervention kostengünstig ist, sich problemlos in Elternabende integrieren lässt und nur ein geringer Fortbildungsaufwand für Fachkräfte der Suchtprävention (2 – 3 Stunden) erforderlich ist, könnte die Maßnahme weit verbreitet implementiert werden. Ferner sollte geprüft werden, ob die Effekte durch Auffrischungsveranstaltungen in zeitlich angemessenen Abständen weiter erhöht bzw. aufrechterhalten werden können.“
Erfahrungsberichte, Verbreitung
Dieses Angebot wird auf Anfrage in den Regionen angeboten, die über eine Fachkraft für Suchtprävention verfügen. Adressen finden Sie hier: https://www.nls-online.de/portfolio/suchtpraevention-angebote-fuer-eltern/ (Zugriff: 01.08.2024)
Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise
Konkrete Kosten sind mit der jeweiligen Fachkraft für Suchtprävention abzusprechen. Ggf. entstehen Kosten in Form einer Aufwandsentschädigung für Anfahrt und Durchführung des Aktionsvortrages.
Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen
Das Angebot ELTERNSTÄRKE(N) unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 4 und 6.
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QB 6: Kooperation und Beteiligung
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)
Erläuterungen:
- Suchtprävention ist laut Rd.Erl. des MK. v. 07.12.12 eine verpflichtende Aufgabe der Schule. Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
- Die Förderung des Nichtrauchens als Bestandteil des Schullebens kann durch aktive Beteiligung der Erziehungsberechtigten unterstützt werden.
- Durch die Maßnahme wird ein ansprechender, einladender Erfahrungs- und Lernraum geschaffen.
Literatur / Quellen / Praxismaterialien
- http://nls-online.de/ (Zugriff: 01.08.2024)
- Raschke, P., Kalke, J., Hiller, P. (2009): Abschlussbericht für das Forschungsprojekt: „Elterliche Regeln für das Nichtrauchen ihrer Kinder“. ZIS – Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung, Hamburg.
http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Publikationen/Drogen_Sucht/Forschungsberichte/Abschlussbericht_Elternintervention_Abgabeversion_041109.pdf (Zugriff: 01.01.2018)