EntwicklungsFörderung in Familien: Eltern- und Kinder-Training
*Dieses Programm entspricht den Qualitätskriterien der „Grüne Liste Prävention“.
Verantwortliche / Anbieter
Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Institut für Psychologie
Prof. Dr. hc Friedrich Lösel
M.Sc.-Psych. Mariann Schwaß
Bismarckstr. 6
91054 Erlangen
Tel.: 09131 8522795
E-Mail: effekt@fau.de
www.effekt-training.de
Kontaktmöglichkeit in Niedersachsen
Gemeindeunfallversicherungsverband Hannover
Landesunfallkasse Niedersachsen
Mario Jansen
Am Mittelfelde 169
30519 Hannover
0511 8707431
Zielsetzung
Verbesserung der Erziehungskompetenz von Eltern,
Verbesserung sozialer Kompetenz und Problemlösungsfertigkeiten von Kindern.
Zielgruppe
- Elternkurs „Förderung der Erziehungskompetenz“: Eltern von Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren
- Kinderkurs „IKPL- Ich kann Probleme lösen“: Kindergartenkinder
Inhalte und Methodik
- Kinderkurse: Verbesserung der sozialen Kompetenz; Erlernen von Problemlösungsfertigkeiten; Stärkung der Selbstkontrolle und der Beziehungsfähigkeit;
Methode: standardisierte Kursmanuale - Elternkurs „Förderung der Erziehungskompetenz“; positives Erziehen; Umgang mit schwierigen Situationen; Umgang mit Stress; Förderung des Familienlebens;
Methode: standardisiertes Kursmanual
Rahmenbedingungen
- Elternkurs: 6 wöchentliche Sitzungen, 90-120 Minuten, 1 Raum, 1-2 Kursleiter
- Kinderkurs „IKPL-Ich kann Probleme lösen“: 15 Sitzungen à 45 Minuten; mögl. 2x bis 3x wöchentlich; 1 Raum, 1-2 Kursleiter
- Zu den Kursleitern: Mitarbeiter in sozialen Berufen mit qualifizierter Berufsausbildung; Fortbildung im Programm EFFEKT
Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Kita
Mitarbeiter in sozialen Berufen mit qualifizierter Berufsausbildung und Fortbildung im Programm EFFEKT.
Pro Training eine zweitägige Fortbildung (Kosten 195,00 Euro pro TN hier in Erlangen) oder Teilnahme an einer Gruppenfortbildung vor Ort, wenn mit uns vereinbart.
Abschluss: Zertifikat für das jeweilige Training zur Berechtigung der eigenständigen Durchführung.
Trainer sind danach keine Multiplikatoren, d.h. dürfen nicht andere Trainer ausbilden.
Evaluation
Trainings sind entstanden innerhalb der „Nürnberger-Erlanger Entwicklungs- und Präventionsstudie“ am Lehrstuhl von Prof. Dr. hc Friedrich Lösel am Institut für Klinische Psychologie der Universität Erlangen.
Die Prozessevaluation fiel positiv aus, so dass eventuell ausbleibende Effekte nicht auf Implementierungsprobleme zurückgeführt werden könnten. Die trainierten Eltern bewerteten den Kurs in einer Reihe von Kriterien als gut bis sehr gut. Bei den Kindern zeigte das Teilnahmeverhalten, dass der weitaus größte Teil aufmerksam mitmachte. Zur Wirkungsevaluation des EFFEKT-Programms wurden die Programmgruppen mit äquivalenten Kontrollgruppen aus der Entwicklungsstudie verglichen.
Zwei bis drei Monate nach den Trainings ergaben sich positive Effekte beim Erziehungsverhalten der Eltern. Die Trainingsgruppe zeigte nach dem Programm mehr positives und weniger inkonsistentes Erziehungsverhalten als die Kontrollgruppe. Bei den Kindern gab es signifikante Effekte im sozialen Problemlösen. Beides spricht dafür, dass die Programme zumindest teilweise die unmittelbaren Ziele erreichten. Am wichtigsten sind aber natürlich die Auswirkungen auf das faktische Sozialverhalten der Kinder. Hier ergaben sich in Beurteilungen durch die Erzieherinnen erwünschte Effekte, zum Beispiel weniger dissoziales Verhalten, Hyperaktivität und emotionale Probleme. Diese waren bei der Kombination des Eltern- und Kindertrainings am deutlichsten. Auch profitierten Kinder, die vorher mehr Probleme hatten, am meisten.
Zwei bis drei Jahre nach den Kursen zeigten sich in den Grundschulzeugnissen noch positive Effekte. Kinder, bei denen die Lehrerinnen mehrere Verhaltensprobleme angegeben hatten, waren in den Trainingsgruppen seltener. Vier bis fünf Jahre nach den Programmen berichteten die Kinder der Trainingsgruppe insgesamt weniger Erlebens- und Verhaltensprobleme als die Kontrollgruppe. Selbst in den noch nicht vollständig ausgewerteten Erhebungen nach zirka neun Jahren deuten sich einige positive Wirkungen in der selbst berichteten Delinquenz an, und zwar insbesondere bei Jungen und Eigentumsdelikten. Die Langzeiteffekte waren aber zumeist mäßig und zeigten sich keineswegs in allen Erfolgskriterien.
Erfahrungsberichte, Verbreitung
Siehe: www.effekt-training.de unter der Rubrik „In Ihrer Nähe“
Die Umsetzung erfolgt deutschlandweit. Seit 2005 weit über 1.000 ausgebildete Trainer in Trainerfortbildungen und weit über 10.000 Eltern und Kinder erreicht.
Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise
Die Kosten bei Materialbestellungen über die Universität Erlangen belaufen sich auf 13,50 Euro für 1 Satz Kindermaterial und 10,00 Euro für 1 Satz Elternmaterial.
Fortbildungskosten sind unter www.effekt-training.de aufgeführt.
Bezüge zum Orientierungsrahmen Kita-Qualität: Gesundheit – Bildung – Entwicklung
QD 5: Bildung, Erziehung und Betreuung
QK 5.8: Erziehungs- und Bildungspartnerschaft der Eltern
Literatur / Quellen / Praxismaterialien
- Siehe: www.effekt-training.de (Zugriff: 08.08.2024) unter der Rubrik „Veröffentlichungen“
- Lösel, F., Beelmann, A., Stemmler, M. & Jaursch, S. (2006). Prävention von Problemen des Sozialverhaltens im Vorschulalter: Evaluation des Eltern- und Kindertrainings EFFEKT. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 35, 127-139.