„Medizinische Vorsorge soll Krankheiten verhüten. Unter Rehabilitationsleistungen sind alle medizinischen Leistungen zu verstehen, die der Abwendung, Beseitigung, Minderung oder dem Ausgleich einer Behinderung oder Pflegebedürftigkeit, der Verhütung ihrer Verschlimmerung oder Milderung ihrer Folgen dienen. Rehabilitations- und Vorsorgeleistungen können ambulant oder stationär erfolgen; sie können am Wohnort, in einer anerkannten Rehabilitationsklinik oder in einer stationären Vorsorgeeinrichtung geleistet werden. Ambulante und stationäre Vorsorgeleistungen sind in der Regel Aufgabe der GKV, während Rehabilitationsleistungen auch Aufgabe der Rentenversicherung oder der Unfallversicherung sind“ (BMG, 2022c).
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Resilienz
Der Begriff der Resilienz wird in verschiedenen Wissenschaften benutzt, unter anderem in der Physik, in der Soziologie und der Medizin. Übersetzt wird er häufig als „Widerstandsfähigkeit“.
Bezogen auf den Menschen beschreibt Resilienz die Fähigkeit von Personen oder Gemeinschaften, schwierige Lebenssituationen wie Krisen oder Katastrophen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen. Resilienz in Bezug auf den Klimawandel bedeutet zum Beispiel, dass der Mensch lernt, mit den Risiken und Folgen der globalen Erwärmung zu leben, sein Verhalten daran anzupassen und künftigen Krisen vorzubeugen.
Nicht resiliente Menschen und Gesellschaften werden häufig als vulnerabel bezeichnet (BMZ, 2023).
Resilienz und Schutzfaktoren
Wenn sich Personen trotz belastender Lebensumstände und Krisen psychisch gesund entwickeln, wird von Resilienz gesprochen. Die Fähigkeit zur Resilienz entwickelt sich in einem dynamischen Interaktionsprozess zwischen Individuum und Umwelt und ist eine variable Größe über die gesamte Lebensspanne eines Menschen. Wesentlichen Einfluss auf die Resilienzentwicklung haben Schutzfaktoren, die die Auftretenswahrscheinlichkeit von Störungen beim Vorliegen von Belastungen vermindern. Dabei wird zwischen personalen und sozialen Schutzfaktoren unterschieden. Einen zentralen Schutzfaktor stellt eine stabile, wertschätzende Beziehung (soziale Unterstützung) zu einer Bezugsperson dar.
Als personale (auch: persönliche oder interne) Schutzfaktoren bezeichnet man individuelle Lebenskompetenzen (englisch: life skills), Persönlichkeitsmerkmale und spezifische Bewältigungsstrategien, aber auch körperliche Schutzfaktoren wie ein stabiles, widerstandsfähiges Immunsystem und körperliche Gesundheit.
Unter sozialen (auch: externen, umweltbezogenen oder ökologischen) Schutzfaktoren versteht man Faktoren der sozialen Umwelt eines Menschen. Hier wird häufig die Sicherung von Grundbedingungen wie angemessener Ernährung, ausreichendem Wohnraum und Erwerbsarbeit genannt. Diese Faktoren haben jedoch eher eine allgemein positive Wirkung auf die Gesundheit, als dass sie unter risikoreichen Bedingungen spezifisch wirksam werden.
Soziale Unterstützung kann verschiedene Formen annehmen, wie Partnerschaft, Sozialbeziehungen am Arbeitsplatz oder ein Netz sozialer Bindungen im privaten Bereich. Für Kinder und Jugendliche sind auch verschiedene Faktoren der familiären Umwelt als Schutzfaktoren belegt. Dazu zählen u. a. eine gute Bindung zu den Eltern sowie Strukturen und eindeutige Regeln im familiären Alltag, aber auch unterstützende Beziehungen zu pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen und Schulen (vgl. Rönnau-Böse et al. 2022).
Risikofaktor
Körperliche, psychische, soziale oder physikalisch-materielle Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Krankheit, einer Verletzung oder eines schlechten Gesundheitszustandes erhöhen (vgl. quint-essenz, 2022; Weber et al. 2016).
Risikoverhalten
„Bezeichnung für (nicht unbedingt riskantes) Entscheidungsverhalten in Ungewissheitssituationen, d.h. in Situationen, in denen fraglich ist, ob das angestrebte Ziel erreicht wird oder evtl. eine gegenüber der Ausgangslage ungünstigere Situation entsteht. Es gibt persönliche, gruppenbezogene und situative Einflüsse auf das Risikoverhalten. Typische Risikopersönlichkeiten sind nach bisherigen Untersuchungen nicht erkennbar. Das Verhalten wird ebenfalls durch unterschiedliche Risikobewertungen bzw. die Risikowahrnehmung (Verbreitung z. B. in Medien, Schule) bestimmt. Insgesamt zeigt sich eine höhere Bereitschaft zu riskantem Verhalten bei Adoleszenten aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Eine Beziehung zwischen depressiver Stimmung und riskantem Verhalten scheint vorzuliegen“ (Pschyrembel online, 2022).
Robert Koch-Institut (RKI)
Das RKI ist die zentrale Einrichtung des Bundes im Bereich der Öffentlichen Gesundheit und das nationale Public-Health-Institut. Es bewertet, analysiert und erforscht dabei Krankheiten von hoher Gefährlichkeit, weitem Verbreitungsgrad oder großer öffentlicher oder gesundheitspolitischer Bedeutung. Stichworte sind zum Beispiel HIV/AIDS, Influenza, Krebs und Allergien. Im Hinblick auf das Erkennen neuer gesundheitlicher Risiken nimmt das RKI eine „Antennenfunktion“ im Sinne eines Frühwarnsystems wahr. Beim Robert Koch-Institut sind mehrere wissenschaftliche Kommissionen angesiedelt, zum Beispiel die Ständige Impfkommission, die Impfempfehlungen erarbeitet. Außerdem ist es verantwortlich für die inhaltliche Bearbeitung und Koordinierung der Gesundheitsberichterstattung des Bundes und für die Genehmigung von Import und Verwendung humaner embryonaler Stammzellen (BMG, 2016).