Archiv der Kategorie: Glossar

Projekt

Ein Projekt stellt ein zeitlich befristetes strukturiertes Vorhaben dar, um mit klar definierten Ressourcen (Personal, Finanzen, Infrastruktur) und geeigneten Maßnahmen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegte Ziele zu erreichen (vgl. quint-essenz, 2022).

Projektmanagement (PM)

„Projektmanagement (PM) wird als Managementaufgabe gegliedert in Projektdefinition, Projektdurchführung und Projektabschluss. Ziel ist, dass Projekte richtig geplant und gesteuert werden, dass die Risiken begrenzt, Chancen genutzt und Projektziele qualitativ, termingerecht und im Kostenrahmen erreicht werden. PM umfasst die Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mittel zur erfolgreichen Abwicklung eines Projekts. Die DIN 69901 definiert Projektmanagement als Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mittel für die Abwicklung eines Projekts. Allgemeiner definiert das Project Management Institute (PMI) im PMBOK PM als Anwendung von Wissen, Fähigkeiten, Methoden und Techniken auf die Vorgänge innerhalb eines Projekts“ (Hobel & Schütte, 2018).

Psychische Gesundheit/ Mental Health

„Psychische Gesundheit [im Englischen ‚Mental Health‘] ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann“ (WHO, 2019).

„Die psychische Gesundheit sollte als eine wertvolle Quelle von Humankapital oder Wohlbefinden in der Gesellschaft betrachtet werden. Wir alle brauchen gute psychische Gesundheit, um zu gedeihen, um uns selbst zu kümmern und mit anderen zu interagieren, weshalb es wichtig ist, nicht nur die Bedürfnisse von Menschen mit definierten psychischen Störungen zu berücksichtigen, sondern auch die psychische Gesundheit aller Menschen zu schützen und zu fördern und den ihr innewohnenden Wert zu erkennen. Psychische Gesundheit und Wohlbefinden werden nicht nur durch individuelle Merkmale beeinflusst, sondern auch durch die sozialen Umstände, in denen sich Menschen befinden, und die Umgebung, in der sie leben. Diese Determinanten interagieren dynamisch und können den psychischen Zustand einer Person bedrohen oder schützen“ (ebd.).

Public Health

Im Gegensatz zur Medizin, welche sich insbesondere auf die biologischen bzw. in dem Organismus liegenden Ursachen von Krankheit der Individuen fokussiert, befasst sich Public Health mit den Ursachen der Bevölkerungsgesundheit, die insbesondere durch soziale, ökonomische, ökologische und politische Faktoren determiniert ist.

So untersucht die Public Health-Forschung, eine interdisziplinär gesundheitswissenschaftliche Forschung, die Verteilung von Risikofaktoren innerhalb einer Gesellschaft, die Veränderungen im Zeitverlauf, die zugrundeliegenden Ursachen sowie die daraus abzuleitenden Präventionsstrategien. Auch die Erforschung von sozialen Ursachen von Risikofaktoren und Verhaltensweisen ist für Public Health von Interesse. Dabei werden besonders Unterschiede in verschiedenen Bevölkerungsgruppe betrachtet (vgl. Klemperer, 2020).

Public Health hat den Schutz, die Förderung und die Wiederherstellung der Gesundheit innerhalb einer Gesellschaft zum Ziel (RKI, 2022).

Public Health Action Cycle (PHAC)

Der Public Health Action Cycle stellt ein zyklisches Vierphasenmodell dar, das als Grundlage für die strategische Planung, Umsetzung und Evaluation gesundheitsbezogener Interventionen dient (vgl. quint-essenz, 2022; Ruckstuhl et al., 2008).

Die vier Phasen sind:

  1. Erfassung und Analyse gesundheitlicher Problemlagen der Bevölkerung (Assessment)
  2. Entwicklung von gesundheitspolitischen Interventionsstrategien (Policy Development)
  3. Umsetzung dieser Strategien im Gesundheitssystem (Assurance)

Prüfen der Akzeptanz und Wirksamkeit (Evaluation) (ebd.).

Public Health – ökologisch orientiert

„Public Health ökologischer Orientierung hat Umweltprobleme zum Gegenstand, aus denen bedeutsame Gesundheitsbelastungen resultieren (z. B. Auflösung der Ozonschicht, unkontrollierte Wasser- und Luftverschmutzung, Folgen der globalen Erwärmung)“ (Witteriede, 2010). Dabei fokussiert sie „auf ökonomische und Umwelt-Determinanten von Gesundheit sowie auf die Mittel, die ökonomische Investitionen leiten sollten, um bestmögliche Ergebnisse im Bereich Bevölkerungsgesundheit, mehr Gerechtigkeit in Bezug auf Gesundheit und eine nachhaltige Ressourcennutzung zu erreichen“ (WHO, 1998a, S. 3).

Qualität

Qualität bezeichnet das Ausmaß, in dem z. B. (gesundheitliche) Dienstleistungen für Personen, Gruppen oder Organisationen, die Wahrscheinlichkeit der Erzielung erwünschter (z.B. gesundheitlicher) Interventionsergebnisse erhöhen sowie mit dem aktuellen (evidenzbasierten) Wissensstand übereinstimmen und fachgerecht durchgeführt werden.

In der Gesundheitsförderung und Prävention kann sich Qualität auf drei Referenzsysteme beziehen:

  1. auf Settings (z. B. gesundheitsfördernde Schule, KiTa),
  2. auf Interventionsprogramme,
  3. auf Organisationen (vgl. Walter et al. 2001; Witteriede, 2010).

Qualitative Sozialforschung

„Unter dem Dach der qualitativen Sozialforschung hat sich im Laufe der Zeit ein breites Spektrum von Methodologien und Forschungspraktiken versammelt. Auf die Heterogenität der Forschungsperspektiven und der theoretischen Hintergründe der verschiedenen Ansätze innerhalb der qualitativen Sozialforschung weist u.a. Steinke (1999, S. 18f.) hin. Aber es gibt einige Prinzipien, die die meisten der Vertreter für sich als gültig betrachten. In Anlehnung an Steinke (1999, S. 17ff) und Lamnek (2005) können folgende übergreifende Kennzeichen qualitativer Forschung formuliert werden. Die Theoriebildung erfolgt in der Regel induktiv oder mittels einer abduktiven Logik (vgl. auch Kluge & Kelle, 1999, S. 14ff), d. h. auch kreative und intuitive Prozesse werden mit einbezogen. Ausgehend von einer Analyse von Einzelfällen gelangt man zu Verallgemeinerungen und schließlich zu einer Theorie oder zumindest zu einer „dichten Beschreibung“ des Phänomens. Ein weiteres Prinzip ist die Kontextualität von Handlungen und Äußerungen. Deren Sinn und Bedeutung werden immer in einem bestimmten gesellschaftlichen, kulturellen, sozialen, situativen und historischen Kontext hergestellt. Diese kontextualistische Perspektive ist dem amerikanischen Pragmatismus [eingeschlossen], wird dann aber besonders in der Ethnomethodologie methodisch und forschungspraktisch umgesetzt (Steinke, 1999, S. 29). Qualitative Forschung hat den Anspruch möglichst nahe an die Lebenswirklichkeit der untersuchten Personen heranzukommen. Sie orientiert sich am Alltagsgeschehen und dem Alltagswissen der Handelnden im Forschungsfeld. Das Prinzip der Offenheit greift auf verschiedenen Ebenen: Zum einen wird die theoretische Strukturierung des Untersuchungsgegenstands in den Hintergrund gestellt und die Relevanzsetzungen der Untersuchten werden in den Mittelpunkt gerückt. Zum anderen wird den Befragten im Forschungsprozess möglichst viel Raum gegeben, ihre Deutungsmuster zu entfalten (Helfferich, 2004, S. 100). In qualitativen Arbeiten werden nicht repräsentative Stichproben untersucht, sondern Einzelfälle oder geringe Fallzahlen von Untersuchungspartnern sind Basis der Forschung. Dass die Methode sich dem Gegenstand anpassen sollte, ergibt sich konsequenterweise aus der Forderung nach Orientierung am Alltagsgeschehen und Alltagswissen der Untersuchten und dem Prinzip der Offenheit. Die Forscherin steht den Untersuchten als Fremde gegenüber und muss deshalb flexibel sein und gegebenenfalls ihre Methoden an die Erfordernisse der Situation anpassen. Die Zirkularität des Forschungsprozesses ist deshalb gegeben, weil keine vorab definierte Abfolge von Forschungsschritten durchlaufen wird, sondern beispielsweise die Phasen der Datenerhebung und -auswertung sich abwechseln. Aber auch im Sinne des hermeneutischen Zirkels wird angestrebt, immer wieder zwischen der Betrachtung von Einzelaspekten und dem großen Ganzen zu pendeln und auch die Person der Forscherin in die Reflexion miteinzubeziehen“ (Wenzler-Cremer, 2007).

Qualitätsentwicklung

Qualitätsentwicklung meint die kontinuierliche, systematische Reflexion und Verbesserung von Strukturen, Prozessen und Ergebnissen einer Organisation, eines Programms oder Projekts (vgl. quint-essenz, 2022).

Qualitätskriterien

Qualitätskriterien sind eine zwingende Voraussetzung für die Umsetzung und Durchführung von Qualitätsstrategien. Sie „basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungswerten und gelten in der Umsetzung als Orientierungshilfen, was beachtet werden muss und was als erstrebenswert erachtet wird. Erst wenn solche Kriterien vorhanden sind, können Projekt- und Qualitätsmanagementtechniken sinnvoll eingesetzt werden, können in der Praxis Strategien und Methoden identifiziert werden, wie diese Kriterien möglichst optimal erfüllt werden können. Längerfristig lassen solche Kriterien auch Vergleiche zwischen Projekten zu“ (Ruckstuhl et al., 2001, S. 39; Witteriede, 2010).