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Pandemie/ Epidemie

„Unter Pandemie versteht man eine weltweite Ausbreitung einer Infektionskrankheit. Im Unterschied dazu verbreitet sich bei einer Epidemie eine Infektionskrankheit lokal oder regional“ (Dienststelle Gesundheit und Sport, 2023).

„Als größte Pandemie in der Geschichte gilt die Spanische Grippe, durch die in den Jahren 1918/19 etwa 50 Millionen Menschen starben. Damals war der Erste Weltkrieg gerade vorbei und die Menschen waren durch Hunger und Krankheiten sehr geschwächt. Außerdem gab es kaum wirksame Medikamente, so dass sich das Virus ungehindert ausbreiten konnte. […] Aber auch heute gibt es immer wieder Pandemien und Epidemien. Durch die Globalisierung können sie sich schnell auf viele Länder ausbreiten. Das Coronavirus hat dazu geführt, dass sich Menschen auf der ganzen Welt angesteckt haben. Viele Menschen sind erkrankt und sogar gestorben“ (bpb, 2023).

Paradigma

Paradigmen sind Lehrsätze, Hypothesenbündel oder theoretische Konzepte. Sie werden von bestimmten Wissenschaftsrichtlinien oder Forschergruppen für gültig gehalten. Das Paradigma gewinnt an Bedeutung, da oftmals Untersuchungsansätze sowie methodische Gestaltungen von ihm bestimmt werden, folglich führt dies zu sich selbst erfüllende Vorhersagen. Objektive Forschung wird, da sie sich oftmals durch Theorien festsetzt, durch Paradigmen erschwert (vgl. Kuhn, 1979, S. 160f; Stangl, 2023). „Treten Phänomene auf, die nicht mit einem geltenden Paradigma vereinbar sind, so kann es durch eine (neue) Lehrmeinung, die sich als geeigneter erweist, abgelöst werden (Paradigmenwechsel)“ (Witteriede, 2010).

Partizipation

Partizipation bedeutet die Einbeziehung von Individuen und Organisationen in Entscheidungs- und Willensbildungsprozesse. Im Kontext der Gesundheitsförderung und Prävention meint Partizipation insbesondere den Einbezug von Anspruchs- und Zielgruppen in die Planung, Umsetzung und Evaluation von Interventionen, wobei unterschiedliche Partizipationsstufen mit steigender Mitbestimmung bis hin zu Selbstorganisation unterschieden werden können. (vgl. Habermann-Horstmeier, 2017; Ischer & Saas 2019; quint-essenz, 2022; Wright, 2010).

Partnerschaft für Gesundheitsförderung

Partnerschaften für Gesundheitsförderung sind „freiwillige Abkommen zwischen zwei oder mehr Partnern [die] einen Teil intersektoraler Zusammenarbeit ausmachen, oder auf Bündnissen für Gesundheitsförderung beruhen [können. Sie] können zeitlich begrenzt sein, indem sie ein klar abgestecktes Ziel wie z. B. die erfolgreiche Entwicklung und Einführung einer Gesetzgebung verfolgen; oder aber von längerer Dauer sein und ein breites Spektrum an Themen und Initiativen abdecken“ (WHO, 1998a, S. 21 f.), die gemeinsam oder auch arbeitsteilig im Rahmen definierter Arbeitspakete bearbeitet werden können (vgl. Witteriede, 2010).

Pathogenese

Der Begriff beschreibt die Entstehung und Entwicklung von Krankheiten. Im Gegensatz zur Salutogenese geht das Modell der Pathogenese davon aus, dass Menschen entweder krank oder gesund sind (Dichotomie). Gesundheit gilt als Normalfall und Krankheit als Abweichung dieser Norm. Die Pathogenese findet durch seine Defizitsorientierung besonders in der klinischen Medizin Anwendung (vgl. Faltermaier, 2020; Klemperer, 2020).

Peer Assessment

Der Begriff beschreibt die systematische Ermittlung/ Bewertung einer Leistung von Personen, Gruppen, Organisationen durch Angehörige der gleichen Profession, Disziplin oder des gleichen Arbeitszusammenhanges wie die Produzenten der Leistung (vgl. Witteriede, 2010).

Peer Education

„Peer Education im Gesundheitsbereich meint das Lehren oder Teilen von Informationen, Werten und Verhaltensweisen zur Gesundheit durch Mitglieder gleicher Alters- oder Statusgruppen. Gesundheitsförderung durch Peer Education wird aktuell in zahlreichen Präventionsgebieten und Settings umgesetzt. Die am häufigsten gewählten Settings für sogenannte Peerprojekte sind die Schule, Betriebe bzw. der Arbeitsplatz, Jugendzentren oder das Setting Freizeit ganz allgemein. Die Auswahl eines geeigneten Settings für eine Intervention erfolgt in der Regel in Abhängigkeit von der spezifischen Zielgruppe, der die präventive Maßnahme gilt. Besonders gut eignen sich Peer-Education-Projekte zur Gesundheitsförderung z.B. an Schulen. […] Peers („Gleiche“, „Gleichaltrige“) werden in Programmen der Prävention und der Gesundheitsförderung für junge Menschen auf vielfältige Weise als Träger von personalkommunikativen Botschaften einbezogen. Peers sind Laienmultiplikator*innen, die der Zielgruppe der präventiven Intervention angehören. […] Peer-Education-Programme werden unabhängig vom Alter der Beteiligten auch im Erwachsenenalter eingesetzt (hier sei speziell auf die Aidsprävention der 1990er-Jahre im Bereich von Männern, die Sex mit Männern (MSM) haben, hingewiesen). Die meisten Erfahrungen und Einsatzbereiche beziehen sich allerdings auf Jugendliche. Peer-Education-Programme können z. B. die Durchführung von Informationsveranstaltungen einer oder mehrerer Multiplikator*innen für andere Jugendliche beinhalten. Dabei wird nicht nur Wissen vermittelt. Auch Einstellungen, Werte und soziale Normen werden reflektiert“ (Backes & Lieb, 2015).

Planetare Gesundheit/ Planetary Health

Die Planetare Gesundheit, im Englischen ‚Planetary Health’ befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen der menschlichen Gesundheit und den politischen, ökonomischen und sozialen Systemen, sowie den natürlichen Systemen unseres Planeten, von denen die Existenz der menschlichen Zivilisation abhängt (vgl. Whitmee et al., 2015).

Policy

Der Begriff Policy steht für die inhaltliche Dimension der Politik. Der Begriff umschreibt die von den Entscheidungsträgern eines Politikbereichs (z. B. Gesundheit, Bildung) beschlossenen Ziele, Strategien und Maßnahmen. Policy zielt auf ein umfassendes, koordiniertes und verbindliches Vorgehen hinsichtlich einer Problemlösung ab (vgl. quint-essenz, 2022; Weber et al., 2016). Eine Gesundheitsförderungs-Policy bildet eine zusammenhängende und zielgerichtete Grundlage für gesundheitsfördernde Handlungen und Entscheidungen. Es werden positive und dauerhafte Veränderungen des Lebensumfelds der Bevölkerung angestrebt. Gesellschaftliche Strukturen sollen einen gesunden und aktiven Lebensstil ermöglichen (vgl. Gesundheitsförderung Schweiz, 2023).