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Biomedizinische Perspektive

„Biomedizin geht auf die Lehre von Robert Koch von der Krankheitsauslösung durch Erreger oder andere Ursachen zurück und unterstellt eine einfache Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen messbaren pathophysiologischen Auslösern und Krankheitsphänomenen. Die biomedizinische Perspektive bestimmt weltweit die Krankenversorgung und den klinischen Alltag, stößt aber bei nicht-übertragbaren und psychischen Erkrankungen an ihre Grenzen. Zudem blendet sie die gesellschaftliche Determination von Gesundheit und Krankheit und damit wesentliche Erkenntnisse der Gesundheitswissenschaften aus. Zugleich wächst weltweit die Dominanz der biomedizinischen Perspektive nicht zuletzt durch den Umgang mit Epi- und Pandemien und den Ausbau genetischer und neuartiger molekularbiologischer Methoden“ (Holst, 2022).

Die biomedizinische Perspektive ist im Kern an dem Modell der Pathogenese orientiert und stellt somit die Krankheit in den Fokus. Diese Denkweise ist in der Gesundheitsförderung vom Modell der Salutogenese abgelöst. Letzteres beschäftigt sich mit der Entstehung von Gesundheit und ist ressourcenorientiert (vgl. Holst, 2022).

Bottom-up-Ansatz

In der Qualitätsentwicklung meint der Bottom-up-Ansatz die „Einführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen […] durch einen Prozess von unten (Ebene der Mitarbeiter einer Einrichtung) nach oben (Management der Einrichtung) […]. Philosophie: Ohne die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter lässt sich Qualitätsmanagement nicht realisieren“ (BZgA, 2001, S. 339; Witteriede, 2010)

Siehe auch ‚Top-down-Ansatz‘ und ‚Sandwich-Modell‘.

Bündnis (Allianz)

Ein Bündnis (oder auch Allianz) für Gesundheitsförderung meint eine Partnerschaft von zwei oder mehreren Parteien, die abgestimmte Zielsetzungen gemeinsam verfolgen. Die Bildung von Bündnissen erfordert regelmäßig eine Form von Vermittlung zwischen den Partnern, z. B. bei der Zieldefinition, der Vereinbarung ethischer Grundsätze, der Bestimmung gemeinsamer Handlungsbereiche, der Zustimmung zur Art der Kooperation, die das Bündnis prägt (vgl. WHO, 1998b; Witteriede, 2010).