„Peer Education im Gesundheitsbereich meint das Lehren oder Teilen von Informationen, Werten und Verhaltensweisen zur Gesundheit durch Mitglieder gleicher Alters- oder Statusgruppen. Gesundheitsförderung durch Peer Education wird aktuell in zahlreichen Präventionsgebieten und Settings umgesetzt. Die am häufigsten gewählten Settings für sogenannte Peerprojekte sind die Schule, Betriebe bzw. der Arbeitsplatz, Jugendzentren oder das Setting Freizeit ganz allgemein. Die Auswahl eines geeigneten Settings für eine Intervention erfolgt in der Regel in Abhängigkeit von der spezifischen Zielgruppe, der die präventive Maßnahme gilt. Besonders gut eignen sich Peer-Education-Projekte zur Gesundheitsförderung z.B. an Schulen. […] Peers („Gleiche“, „Gleichaltrige“) werden in Programmen der Prävention und der Gesundheitsförderung für junge Menschen auf vielfältige Weise als Träger von personalkommunikativen Botschaften einbezogen. Peers sind Laienmultiplikator*innen, die der Zielgruppe der präventiven Intervention angehören. […] Peer-Education-Programme werden unabhängig vom Alter der Beteiligten auch im Erwachsenenalter eingesetzt (hier sei speziell auf die Aidsprävention der 1990er-Jahre im Bereich von Männern, die Sex mit Männern (MSM) haben, hingewiesen). Die meisten Erfahrungen und Einsatzbereiche beziehen sich allerdings auf Jugendliche. Peer-Education-Programme können z. B. die Durchführung von Informationsveranstaltungen einer oder mehrerer Multiplikator*innen für andere Jugendliche beinhalten. Dabei wird nicht nur Wissen vermittelt. Auch Einstellungen, Werte und soziale Normen werden reflektiert“ (Backes & Lieb, 2015).