„Laienkonzepte oder auch subjektive Gesundheitskonzepte, im Englischen ‚concepts of laypersons‘, beschreiben, was „medizinische Laien über Gesundheit denken. Dies stellt nicht einfach ein Abbild des Expertenwissens dar. Laien entwickeln im Laufe ihres Lebens über ihre Sozialisation (in Familie, Schule etc.) und aus persönlichen Erfahrungen, Vorstellungen über Gesundheit und Krankheit, die sie in ihrem gesundheitlichen Handeln leiten. Dieses Alltagswissen von Laien ist sehr bedeutsam für die professionelle Praxis in Prävention, Behandlung und Gesundheitsversorgung, weil es eine Orientierung für Experten darstellen kann, an welchen Konzepten sich gesunde und kranke Menschen (Patienten) ausrichten und wie man sie folglich erreichen kann (Compliance). Es stellt die Wissensbasis des ‚Laiengesundheitssystems‘ dar, die alltägliche Organisation des Umgangs mit Gesundheit und Krankheit, die außerhalb und parallel zum professionellen Gesundheitssystem erfolgt und viele Funktionen z. B. in der Vorsorge, der Selbstbehandlung, im Zugang zum Expertensystem und in der Betreuung kranker Menschen in den Familien erfüllt. Das Laienkonzept umfasst das Verständnis von Gesundheit, d. h., wie medizinische Laien Gesundheit persönlich definieren. Es wurde in interdisziplinären Forschungen mit quantitativen und qualitativen Methoden bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in unterschiedlichen Ländern untersucht, sodass wir heute gute Erkenntnisse über Laienkonzepte haben. […] Vom Laienkonzept der Gesundheit werden Laientheorien von Gesundheit und Krankheit unterschieden und auch wissenschaftlich untersucht; sie erfassen darüber hinausgehende Vorstellungen von Laien (subjektive Theorien) über wahrgenommene Einflussfaktoren auf die Gesundheit sowie Vorstellungen von gesunden oder kranken Menschen über Krankheiten, ihre Symptome, Ursachen und Folgen“ (Wirtz, 2023).