„Sozialisation umfasst die Wirkungen soziokultureller Faktoren auf die Entwicklung in Bezug auf das Hineinwachsen in die gängigen Verhaltens- und Erlebensnormen eines Kulturkreises oder einer Gesellschaft. Diese Übernahme von mehr oder weniger tradierten, gesellschaftlichen Rollen und Aufgaben durch Kinder und Jugendliche erfolgt in der Regel durch verschiedene Instanzen, u. a. durch das Elternhaus, durch die Schule und damit einhergehend durch den gleichaltrigen Freundeskreis (Peers), Freizeiteinrichtungen, Jugendorganisationen, durch das Arbeitsumfeld und durch Massenmedien.
Sozialisation als ein zentraler Begriff der Sozial- und Erziehungswissenschaft geht auf den Soziologen Emile Durkheim zurück, der darunter den Vorgang der Vergesellschaftung des Menschen, d. h. den Einfluss der sozialen Bedingungen auf die Entwicklung eines Heranwachsenden, verstand. Sozialisation in diesem Sinne beschäftigt sich letztlich mit der Frage, wie aus einem Neugeborenen ein autonomes, gesellschaftliches Subjekt werden kann, eng verbunden mit der sozialen Bedingtheit der Persönlichkeitsentwicklung“ (Stangl, 2023).