Soziale Unterstützung kann als qualitative Eigenschaft sozialer Beziehungen verstanden werden und in unterschiedlichen Formen, beispielsweise instrumentell (z. B. Verfügbarkeit von Geld, Unterstützung im Haushalt, Hilfe bei der Kinderbetreuung) oder emotional (z. B. Diskussion von Gefühlen, Gespräche über Sorgen und Ängste), erbracht werden. Für die Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung und Gesundheit spielt neben der tatsächlichen Unterstützung eine Rolle, inwiefern diese Unterstützungsleistungen als adäquat wahrgenommen werden. Um die Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung und Gesundheit zu erklären, kommen zwei grundlegende Ansätze in Frage. Entweder wirkt soziale Unterstützung generell positiv auf Gesundheit (Haupteffekt-Modell), oder sie wirkt insbesondere in Zeiten von Krisen und Stress protektiv (Puffer-Modell). In der bisherigen Forschung konnten für beide Wirkmechanismen Hinweise gefunden werden. Für die medizinische und präventive Praxis verweist soziale Unterstützung auf das soziale Umfeld in Gemeinden, Stadtteilen und Quartieren, in denen soziale Integration gefördert und gelebt werden kann (vgl. Vonneilich & Franzkowiak, 2022).