„Der Begriff Lebenskompetenzen [im Englischen ‚Life Skills‘] beschreibt […] all jene Fähigkeiten, die Menschen benötigen, um mit den Aufgaben des täglichen Lebens erfolgreich umzugehen. In der Gesundheitsförderung kommt der Kompetenzbegriff vor allem im Bereich der Prävention zum Tragen. Im Rahmen von Kompetenzbildungsprogrammen sollen Kinder und Jugendliche darin unterstützt werden, sich als selbstwirksam zu erleben und gesundheitsförderliche Entscheidungen zu treffen. In Kindertagesstätten und Schulen werden deshalb Aspekte wie Selbstsicherheit, Kommunikations- und Problemlösefähigkeiten behandelt. Zudem wird der adäquate Umgang mit Ängsten, Gewalt und Suchtmitteln geschult“ (Hallmann, 2020).
Die WHO definierte zehn zentrale Kernkompetenzen („core life-skills“), die es im Rahmen der Lebenskompetenzförderung zu vermitteln gilt (vgl. Bühler & Heppekausen 2005, S. 16 ff.; WHO 1994, S. 2):
- Selbstwahrnehmung, die sich auf das Erkennen der eigenen Person, des eigenen Charakters sowie auf eigene Stärken und Schwächen, Wünsche und Abneigungen bezieht.
- Empathie, als die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen.
- Kreatives Denken, das es ermöglicht, adäquate Entscheidungen zu treffen sowie Probleme konstruktiv zu lösen.
- Kritisches Denken als die Fertigkeit, Informationen und Erfahrungen objektiv zu analysieren.
- Die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, die dazu beiträgt, konstruktiv mit Entscheidungen im Alltag umzugehen.
- Problemlösefertigkeit, um Schwierigkeiten und Konflikte im Alltag konstruktiv anzugehen.
- Kommunikative Kompetenz, die dazu beiträgt, sich kultur- und situationsgemäß sowohl verbal als auch nonverbal auszudrücken.
- Interpersonale Beziehungsfertigkeiten, die dazu befähigen, Freundschaften zu schließen und aufrechtzuerhalten.
- Gefühlsbewältigung, als die Fertigkeit, sich der eigenen Gefühle und denen anderer bewusst zu werden, angemessen mit Gefühlen umzugehen sowie zu erkennen, wie Gefühle Verhalten beeinflussen.
Die Fähigkeit der Stressbewältigung, um einerseits Ursachen und Auswirkungen von Stress im Alltag zu erkennen und andererseits Stress reduzierende Verhaltensweisen zu erlernen.