„Empowerment zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, mittels Nutzung der eigenen personalen und sozialen Ressourcen, ihre soziale Lebenswelt und ihr Leben selbst zu gestalten. In Empowermentprozessen werden hierarchische oder paternalistischen Ebenen verlassen und die vorhandenen Stärken und Ressourcen der Menschen gesucht und betont. Ergebnisse gelungener Prozesse sind die Aufhebung von Ohnmacht und ein gestärktes Selbstbewusstsein. Das Konzept entstammt der US-amerikanischen Gemeindepsychologie und beeinflusst heute die Gesundheitsförderung, Selbsthilfe, Psychiatrie, Jugendhilfe, Organisationentwicklung und Entwicklungszusammenarbeit“ (Brandes & Stark, 2021).
Der Begriff wird im Rahmen von Gesundheitsförderung häufig verwendet und ist mit den Grundgedanken der Ottawa-Charta wie „befähigen und ermöglichen“ sowie „persönliche Kompetenzen entwickeln“ vereinbar. Entsprechend dem Vordenker (Rappaport) von Empowerment, ist das Ziel, die Möglichkeiten von Individuen zu erhöhen, ihr eigenes Leben zu kontrollieren (vgl. Rappaport, 1981). Für Professionelle bedeutet es, mit den Menschen zu kooperieren und gemeinsame Lösungen zu finden, anstatt in Anwaltschaft (Advocacy) fertige Expertenlösungen zu präsentieren (vgl. Klemperer, 2020).
Prozesse und Ergebnisse von Empowerment können sich auf die Mikroebene (Individuen, Familie), die Mesoebene (z. B. Gemeinden) und die Makroebene (ganze Gesellschaften) beziehen (vgl. Klemperer, 2020).